Braun Museum

Besuch im Braun Museum in Kronberg

Am 22. Juli 2023 hatte Christian Bunse mit seinem Kurs der Hochschule Mainz die Gelegenheit, die „BraunSammlung“ in Kronberg im Taunus zu besuchen, direkt am Firmensitz der Firma Braun. Diese beeindruckende Ausstellung wurde 2005 ins Leben gerufen und zeigt eindrücklich die Entwicklung von Braun in den Bereichen Technik und Design seit ihrer Gründung im Jahr 1921 durch Max Braun in Frankfurt-Bockenheim.

Vom Radiogerät zum Designklassiker

Ein prägender Faktor für die herausragenden Produkte von Braun ist neben der Funktionalität vor allem das ästhetische Design, die auf das kreative Schaffen namhafter Designer zurückzuführen ist. Zu diesen zählen Persönlichkeiten wie Hans Gugelot, Otto Aicher, Gerd Müller, Robert Obernheim Schneider sowie Oliver Grabes in seiner gegenwärtigen Funktion als Head of Design.

Große Bekanntheit erlangte vor allem Dieter Rams, der zu den einflussreichsten Industriedesignern der Moderne zählt und zwischen 1955 und 1995 als Produktdesigner für Braun tätig war.

Der Braun-Preis für technisches Design

Braun hat seit 1957 weltweites Ansehen durch den Gewinn internationaler Designpreise erlangt. Ein Höhepunkt in der Unternehmensgeschichte war 1964, als das New Yorker Museum Of Modern Art eine Galerie eröffnete, die das gesamte Braun-Programm präsentierte. Um das Engagement im Designbereich weiter zu unterstreichen, wurde 1967 der „Braun-Preis für technisches Design“ ins Leben gerufen. Dieser gilt als Deutschlands erster internationaler Designförderpreis und hat das Ziel, die Arbeit von Produktdesignern zu fördern, die Öffentlichkeit mit der Kreativität angehender Industriedesigner vertraut zu machen und den Kontakt zu potenziellen Unternehmen oder Auftraggebern herzustellen.

Die Braun Sammlung – Eine Dauerausstellung für die Klassiker des Industriedesigns

Die Dauerausstellung „BraunSammlung“ bietet auf einer Fläche von 350 Quadratmetern einen umfassenden Einblick in die Firmengeschichte. Mit etwa 300 Exponaten zeigt sie die Entwicklung des Braun-Designs von den Anfängen bis zur Gegenwart.

„Es ist faszinierend zu sehen, wie viele dieser Produkte in fast jedem Haushalt zu finden waren und immer noch sind. Es war eine spannende Konfrontation mit den Klassikern des Industriedesigns und vor allem ein Rückblick auf die Anfänge.“ – Christian Bunse

Zusätzlich zu dieser beeindruckenden Sammlung im gibt es im Braun Museum begehbare Archivräume, die weitere Objekte aus der langjährigen Produktion des Elektrogeräte-Herstellers Braun präsentieren. Die Ausstellung veranschaulicht, wie Braun Geräte mit Innovationen in Design und Technik schuf, die klar, ästhetisch, funktionsgerecht und unaufdringlich sind. Die Verwaltung und Organisation dieser Sammlung erfolgt durch den Förderkreis BraunSammlung e. V., mit dem klaren Ziel, die Schätze des Braun-Archivs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Vom Minimalismus bei Braun zum Erfolg von Apple

Die Designphilosophie von Braun, war und ist bis heute ein großes Vorbild für viele Designer weltweit. Die minimalistische Formsprache revolutionierte die internationale Designwelt. Als die innovativen Phonogeräte von Braun im renommierten New Yorker Museum Of Modern Art präsentiert wurden, erlangte Braun endlich auch internationale Aufmerksamkeit, die den Verkauf im Ausland immens steigerte. Davon wurde insbesondere ein US-amerikanisches Unternehmen geprägt…

Das Designverständnis von Apple ist weithin anerkannt für seine elegante, puristische und reduzierte Ästhetik. Jonathan Ive, der frühere und langjährige Chefdesigner von Apple, nannte in einem Gespräch Dieter Rams, den ehemaligen Chefdesigner bei Braun, als Inspirationsquelle für seine Entwürfe. Ive äußerte, dass die Produkte von Braun bereits in seiner Kindheit eine faszinierende und einzigartige Wirkung auf ihn hatten und einen prägenden Einfluss auf seine eigene Designphilosophie ausübten.

Rams verfolgte konsequent das Ziel, in jedes seiner Produkte Einfachheit und Zurückhaltung einfließen zu lassen, und legte großen Wert darauf, dass „jedes Produkt und seine Anwendungen intuitiv verständlich sein sollten“. Diese Philosophie, ein Produkt auf seine essenziellen Funktionen zu reduzieren und auf unnötige Verzierungen zu verzichten, findet sich noch heute sowohl in den Produkten von Braun als auch von Apple wieder und verleiht ihnen ihre charakteristische und zeitlose Eleganz.

Mit der Einführung des iPods 2001 setzte Apple nicht nur einen neuen Standard in der Produktwelt, sondern läutete auch den Beginn eines innovativen ökonomischen Konzepts ein. Schon in dieser frühen Phase verstand es Apple, von Brauns Designprinzipien zu lernen und diese bis heute in ihre Produkte einfließen zu lassen.

Alle Fotos wurden uns vom Braun Designmuseum zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!